Neue Woche und Fußball WM

Guten Morgen liebe Leser!

Ich begrüße Euch zu einer hoffentlich guten neuen Woche. Ich sitze jetzt nicht im Zug, sondern im Bus auf dem Weg zum Bahnhof. Ich habe auf das Auto verzichtet, damit mein  lieber Sohnemann heute bequem zu seiner ersten Schicht in einem Café kommen kann. Nach einem Monat zu Hause seit Ende seines Armeedienstes hat er sich dazu entschlossen, dass es an der Zeit ist, wieder etwas Geld zu verdienen. Jetzt ist er offiziell im zivilen Alltagsleben zurück. Viel Erfolg.

Ich habe nichts dagegen, mit dem Bus zu fahren, auch wenn die Busverbindungen in unserer Stadt nicht unbedingt die besten sind. Und wenn damit nicht genug, hat man uns vor einiger  Zeit sogar die Busstation vor der Haustür für den Bus, der aus der Stadt zurück fährt, einfach so gestrichen. Jetzt können wir wohl immer noch von der gewissen Busstation  vor der Haustür in die Stadt fahren, so wie ich es gerade gemacht habe (ich bin jetzt schon am Bahnhof angekommen), aber auf meiner Fahrt heute Abend nach Hause muss ich etwa 300 vor meiner Wohnung aussteigen. Das klingt nicht so dramatisch, richtig, aber ich suche immer noch die Logik hinter dieser Entscheidung. Die Stadtverwaltung schrieb mir, dass ein Fußweg von bis zu 400 Meter vom Bus bis nach Hause zumutbar sei. Aber warum konnte der Bus mich   vor ein paar Wochen noch problemlos bis zu unserer alten Haltestelle bringen?

Ihr seht, auch wenn man in Israel lebt, kann man sich mit völlig normalen und trivialen Problemen beschäftigen. Eigentlich doch ein gutes Zeichen, oder?

Als ich vor ein paar Minuten dem Bahnhof erreicht habe, wunderte ich nicht, wie leer es war. Es ist Sonntag, das müsste de vollstes Tag der  Woche sein. Wo sind denn sie ganzen Soldaten?

Völlige Leere vor dem Bahnhof, am Sonntag. Bild : Dov Eilon

Habe ich irgendetwas verpasst? Der Zug wird in zehn Minuten abfahren, dann werde ich schlauer sein. Ich bond wegen der Fahrt im Bus etwas früher als sonst am Bahnhof angekommen. Allerdings ist der Zug auch jetzt noch relativ leer im Vergleich zu anderen Sonntagen.

Und das ist unser Bahnhof von innen, er war der erste unterirdische Bahnhof in Israel. Bild: Dov Eilon

Jetzt sind dann doch noch einige Soldaten in den Zug gestiegen, aber trotzdem ist es heute nicht so voll wie es sonst war.

Neben den üblichen Problemen hier bei uns in Land, hohe Preise, der Kampf gegen den Terror und der Versuch, endlich eine stabile Regierung zu bekommen, wird sehr viel von der heute in Katar beginnenden Fußball WM gesprochen. Das war für mich immer eine ganz besondere Zeit, doch diesmal will das WM Fieber einfach nicht kommen. Eine Fußball WM im November?

Von den anderen viel wichtigeren Problemen dieser WM will ich gar nicht reden. Für die WM und besonders dafür, dass die WM in diesem Land überhaupt stattfinden kann, hat Katar, ein Land, dass keine Beziehungen zu Israel hat und lieber mit der Hamas kooperiert, erlaubt, dass israelische Fußballfans nach Katar reisen dürfen, um bei den Spielen dabei zu sein. Insgesamt 12000 Israelis werden in Katar erwartet, darunter 4000 Juden und 8000 Araber. Viele weitere Israelis werden ihren ausländischen Pass für die Reise nach Katar verwenden. Ja, es gibt viele Israelis, die wegen der Vergangenheit noch einen anderen Pass haben. Das ist praktisch für das Verreisen.

Ich sehe mir die Spiele lieber bequem und sicher von zu Hause aus an. Ich gehöre nicht zu den Boykotierern, es bringt absolut gar nichts, wenn ich mir jetzt die Spiele nicht ansehen würde. Diese WM hätte einfach far nicht in diesem Land stattfinden dürfen. Aber darüber ist genug geschrieben worden.

Der Zug ist mittlerweile proppevoll, die Menschen stehen sogar in den Gängen. Es ist also alles in Ordnung.

Ich wünsche Euch eine angenehme und gute neue Woche, genießt den Sonntag. Shalom aus Israel!



Kategorien:Aktuelles

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