Guten Morgen aus Israel

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Hallo liebe Leser,

Ich bin jetzt schon an meinem Arbeitsplatz in Jerusalem , dem israelischen Fernsehen . Ich habe es auf meiner Fahrt im Bus nicht geschafft zu schreiben, da ich noch etwas vorbereiten musste für die Arbeit, auch das kann mal vorkommen. Da ist es sehr praktisch, dass es das iPad gibt .
Ich arbeite am israelischen Rundfunk , dem öffentlichen Rundfunk , und das schon seit 21 Jahren . Ich habe diesen Job völlig unerwartet bekommen damals. Ich bekam einen Anruf vom Fernsehen , wo mir angeboten wurde , zu kommen und mir anzusehen, ob mir diese Arbeit gefallen würde, ich sei von der Musikakademie empfohlen worden. Someone Angebot nimmt man natürlich an , da ich gerade mein Studium beendet hatte und auf der Suche nach einer Arbeit war.

Im Laufe des nächsten Jahres soll der Rundfunk nun komplett geschlossen werden , alle Mitarbeiter werden entlassen , danach soll dann ein neuer israelischen öffentlicher Rundfunk entstehen . Wieviele von den Mitarbeitern des alten Rundfunks dann übernommen werden, ist noch völlig unklar. So hat es unsere Regierung beschlossen, in einem neuen Rundfunkgesetz. Und das, nachdem die vorige Regierung schon die Abkommen für eine Reform des noch bestehenden Rundfunks unterzeichnet hatte. Eine Regierung darf wahrscheinlich unterschriebene Verträge brechen , das habe ich daraus gelernt . Die letzten Monate waren nicht leicht . Wegen den Rundfunkgebühren , die es ja auch in Deutschland gibt, ist der israelische Rundfunk sehr unbeliebt , wer bezahlt schon gerne. Und daher haben wir es in unserem Arbeitskampf wohl auch nicht geschafft, den Rundfunk zu retten. Aber das ist jetzt schon Vergangenheit.  (Hier geht es zur Internetseite des israelischen Rundfunks auf Englisch.)

Trotz allem geht momentan die Arbeit weiter . Wir haben einen neuen Chef bekommen , der den Rundfunk bis unserer Schließung leitet. Und jetzt gibt es plötzlich neue Programme , frischer Wind , aber leider wohl zu spät. Aber die Hoffnung ist eben, dass so viele Arbeitnehmer wie möglich am neuen Rundfunk weiter beschäftigt werden.

Gebäude des israelischen Fernsehens

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Dieser Post heute ist etwas persönlich geworden ,aber warum auch nicht. Wie schon gesagt, ich arbeite hier seit Ende 1993 als ein sogenannter “musikalischer Ausstatter”, das heißt ich bin verantwortlich für die Musiken, die man im Hintergrund der Produktionen hört , Musikuntermalung von Reportagen , Musiken für die Eröffnung eines Programmes und auch für den Abspann am Ende, wenn man die ganzen Namen der an der Produktion Beteiligten sieht . Dazu bin ich auch verantwortlich für Sound Effekte , manchmal hat man im Bild fahrende Autos,,aber es fehlt der passende Sound, dann muss ich etwas suchen, was zum Bild passt. Wenn eine Musik zu lang ist , dann kürze ich sie , früher hat man die Tonbänder noch wirklich geschnitten , heute natürlich alles per Computer und, wie gesagt , per iPad, sehr praktisch.

Studiert habe ich Musik an der Musikakademie in Jerusalem , ich bin Cellist m sowie es mein Vater ist und auch mein Großvater von Seiten meiner Mutter war ein Cellist. Da kann man dann nicht viel machen , ich habe mit 6 Jahren angefangen zu spielen . Neben meinem Job am Fernsehen unterrichte ich Cello , allerdings ist das Cello nicht so populär hier in Israel . Überhaupt ist die klassische Musik nicht so das Ding der Israelis, obwohl es ja einige sehr berühmte israelische Musiker gibt. Das wäre mal ein Post wert. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich mal versuchen , einen Artikel zu schreiben .

Der Cellist im Spiegel der Zeit

1990 an der Musikakademie von Jerusalemcellist 1990

2012 in einem Konzert mit meiner Frau

konzert

Das Video zum Bild findet ihr hier

So, jetzt gehe ich mal wieder an die Arbeit , ich werde später einige Links hinzufügen, wo ihr mich als Cellist “bewundern” könnt.
Ich wünsche euch einen angenehmen Tag ,

Shalom aus Jerusalem !



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