Das ganze Land wartet auf eine Reaktion der Terroristen im Gazastreifen. Alles ist bereit für die Raketen des Islamischem Jihad. Doch bis jetzt ist es still geblieben. Wie lange werden wir noch warten können?

Guten Morgen, liebe Leser!
Gestern war ein eigenartiger Tag. Das ganze Land wartete auf den Raketenhagel, nachdem die israelische Armee in der Nacht drei führende Terroristen des Islamischen Jihad getötet hatte. Wir alle waren uns sicher, dass die Reaktion darauf kommen wird. In allen israelischen Fernsehsendern gab es den ganzen Tag lang Sondersendungen, die uns die Wartezeit auf die Raketen etwas verkürzen sollten. Doch die Raketen kamen nicht. Am Abend eröffnete der Sender Kanal 12 ein Nachrichtenstudio auf einer der wegen der Sicherheitslage gesperrten Straße in der Nähe zum Gazastreifen. Es wurden Livebilder von Gaza und Tel Aviv gezeigt. Alles war bereit für den gro0en Schlagabtausch zwischen Israel und den Terroristen im Gazastreifen. Doch es blieb still.
Um 22 Uhr begann dann das erste Halbfinale des Eurovision Song Contests, bei uns einfach Eurovision genannt. Unterdessen hatte ich bereits die Eisentür im Zimmer unseres Sohnes zugemacht, denn sein Zimmer ist gleichzeitig auch unser Sicherheitsraum, in dem wir uns im Falle eines Raketenalarms aufhalten. Meinem Sohn gefiel das gar nicht. So musste ich sein Fenster wieder öffnen.
Die Eurovision begann. Die anderen Sender setzten ihre Sondersendungen mit dem Warten auf die Reaktion des Islamischen Jihad und vielleicht auch der Hamas fort.
Meine Frau und ich waren gerade völlig verwirrt von dem Lied aus Kroatien. “Psychopath, Psychopath”, sangen die als Diktatoren verkleideten Darbieter (Sänger?), während im Hintergrund eine verrückte Gestalt mit zwei brennenden Raketen herumtanzte. Wie passend zur Situation, dachte ich mir.
Und zwei Lieder später war es dann so weit, Noa Kirel begann ihren Auftritt für Israel. Hoffentlich gibt es jetzt keinen Raketenalarm, dachte ich wieder. Aber ich hatte den Terroristen wohl zu viel Gerissenheit zugetraut. ich musste ich an das Fußball-WM Finale von 2014 erinnern, als Deutschland im Spiel gegen Argentinien Weltmeister wurde. Die WM fand während der Operation “Protective Edge” statt, wo hunderte von Raketen auf uns geschissen wurden. Doch während des Finals war es still. Nur in der Halbzeit gab es einen Alarm und dann erst wieder nach dem Abpfiff. Damal war es die Hamas, die die Raketen auf uns geschossen hat, vielleicht ist sie etwas kreativer als ihre Konkurrenz vom Islamischen Jihad.
Und hier ist der Beitrag von Israel mit unserem Star Noa Kirel. Und wie ich schon sagte, über Geschmack lässt sich streiten. Ich sage dennoch, dass sie es gut gemacht hat.
Am Ende schaffte es Noa Kirel, Israel ins Finale der Eurovision am Samstagabend zu bringen. Wir Israelis lieben diesen Wettbewerb. Einfach so.
Und was ist mit den Raketen? Von denen fehlt noch immer jede Spur. Aber wir sind bereit. Im Gebiet um den Gazastreifen fällt auch heute die Schule aus, die Straßen sind weiter gesperrt und tausende Bürger der Umgebung haben ihre Häuser verlassen und sind weiter in den Norden gegangen, um diese Krisenzeit in Ruhe zu überstehen. Auch die Eisenkuppeln sind bereit, sie wurden im ganzen Land verteilt. Auch bei uns in Modiin.
Die Frage ist nur, wie lange wir in dieser Wartestellung bleiben werden. Irgendwann muss das normale Leben weitergehen. Vielleicht ist das der Grund, warum die Terroristen mit ihren Raketen abwarten. Sie wollen uns überraschen, so wie Israel sie in der vorletzten Nacht überrascht hatte.
So. jetzt muss ich zu Erledigungen nach Jerusalem fahren. ich bin seit zwei Monaten nicht mehr dort gewesen. Vielleicht bringe ich Euch ein paar Bilder mit.
Ich wünsche Euch einen angenehmen Tag. Später wird es dann wieder aktuelle Meldungen geben. Macht es gut. Shalom aus Israel!
Kategorien:Aktuelles
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