Lag baOmer

Heute Abend ist es wieder so weit, Es ist Lag baOmer, überall wird es Lagerfeuer geben mit Marshmallows und Kartoffeln in Aluminium. Für mich sind das Erinnerungen an vergangene Zeiten, als unsere Kinder noch klein waren.

Guten Morgen, liebe Leser!

Ich begrüße Euch zum heutigen Montag. Heute Abend wird Lag BaOmer gefeiert. Es ist ein sogenannter halber Feiertag, der seinen Ursprung im Bar Kochba Aufstand gegen die Römer hat. Er erinnert aber auch an Rabbi Schimon ben Jochai, Seine Grabstätte befindet sich in Meron in Galiläa, die zu Lag baOmer, seinem Todestag, von tausenden Juden besucht wird. Auf dem Merin Berg feiern sie die sogenannte Hilula von Rabbi Jochai, das Fest von Rabbi Jochai.

Wenn man heute den Ort “Meron” erwähnt, erinnern man sich bei uns zuerst an die schreckliche Tragödie, die sich dort vor zwei Jahren abgespielt hatte, als bei einer Massenpanik 45 Menschen ums Leben gekommen waren. Mehr als 150 Menschen wurde verletzt. Hier ist ein Bericht der Deutschen Welle über die Tragödie:

Es musste erst eine Katastrophe geschehen, bis man verstand, dass etwas für die Sicherheit getan werden muss. Die Anzahl der jüdischen Pilger, die die Grabstätte besuchten, war nie kontrolliert worden. Das ist jetzt anders.

Lag baOmer wird natürlich nicht nur in Meron gefeiert. Am Abend des Festes, also heute Abend, werden im ganzen Land Lagerfeuer angezündet werden. Die Menschen sitzen dann gemeinsam am Feuer und verbringen einen fröhlichen Abend. Als unsere Kinder noch kleiner waren, haben wir Lag baOmer viel mehr erlebt als heute. Denn dieses Fest wird in allen Kindergärten und Schulen gefeiert. ich kann mich noch sehr gut an diese Zeit erinnern. Die Vorbereitungen für den Abend am Lagerfeuer mit der Klasse oder dem Kindergarten begannen damit, etwas Holz für das Feuer vorzubereiten. Schon Wochen vorher kann man in den Wohnvierteln Kinder sehen, die mit Einkaufswagen durch die Straßen gehen, und passendes Brennmaterial suchen, darunter Holzbretter und sogar alte Möbel, die als Sperrmüll an die Straßenränder gestellt wurden.

Dann bekam jedes Schulkind den Auftrag, etwas mitzubringen, Marshmallows, Becher, Teller, Kuchen, Pitas, in Aluminium gewickelte Kartoffeln usw. Es war eine große Sache. Und am Abend traf man sich dann an einer verabredeten Stelle, wo die Stadt erlaubte, Lagerfeuer anzuzünden. Es war ein netter Abend, mit den Kindern und auch den Eltern. Das ganze Stadtviertel roch nach verbranntem Holz. Am Lag baOmer haben wir immer rechtzeitig die Fenster geschlossen, denn es dauert sehr lange, bis der Geruch verschwindet.

Lag beOmer in Tel Aviv, Bild: Kobi Richter/TPS

Leider habe ich kein Foto von unseren früheren Lag baOmer Abenden finden können, es ist zu lange her. Heute, wo unsere Kinder erwachsen sind, machen wir keine Lagerfeuer mehr. Aber wegen der Brandgefahren und einem gestiegenen Bewusstsein für die Umwelt gibt es hier bei uns in Modiin deutlich weniger Feuer als früher. Und nur an offiziell genehmigten Stellen. Ich denke, das gilt eher für die nicht religiösen Menschen, in den orthodoxen Gemeinden wird Lag baOmer noch immer mit grosser Begeisterung gefeiert, Tradition ist Tradition. Ich hoffe nur, dass man sich auch dort der Gefahren von offenen Feuern bewusst ist.

Über Politik habe ich mich heute ausnahmsweise einmal nicht geäußert. Es gibt eh keine Fortschritte. Ich wünsche Euch einen angenehmen Tag, macht es gut. Später gibt es wie immer aktuelle Nachrichten. Shalom aus Israel!



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