Israel begeht Gedenktag für gefallene Soldaten und Terroropfer

Bild: Yoav Dudkevich/TPS

(Pesach Benson/TPS) – Die Zeremonien zum israelischen Gedenktag haben am Montagabend mit einer nationalen Schweigeminute und Appellen zur nationalen Einheit durch den Präsidenten und den höchsten Armeeoffizier begonnen. Am Dienstagmorgen wird die Nation eine weitere Schweigeminute abhalten.

Die diesjährigen Gedenkfeiern stehen unter besonderer Spannung, da die israelische Gesellschaft wegen einer umstrittenen Regierungsinitiative zur Überarbeitung des Justizsystems tief gespalten ist. Eine Reihe von Regierungsvertretern hat ihre Teilnahme an den traditionellen Zeremonien auf den Militärfriedhöfen des Landes abgesagt. Protestführer erklärten, sie würden keine Straßen blockieren, damit die Hinterbliebenen die Gräber besuchen können.

In seiner Rede bei der nächtlichen Zeremonie an der Klagemauer am Montag sagte Staatspräsident Isaac Herzog: “In diesem Jahr, mehr als je zuvor, ruft uns dieser Klang im Herzen der Stille: Wir alle zusammen! Ihr Opfer war nicht umsonst.”

In einer Ansprache im Anschluss an Herzog sagte der Generalstabschef der israelischen Verteidigungskräfte, Generalleutnant Herzi Halevi: “Morgen werden wir auf den Friedhöfen an der Seite der Familien der Opfer stehen. Ich hoffe, dass wir an diesem Tag, der über allem steht, unserem Erbe treu bleiben und uns ausschließlich der Erinnerung an die Gefallenen und unserem Schmerz über ihr Ableben widmen werden. Über allem und jenseits aller Kontroversen.”

Der Gedenktag ehrt die gefallenen Soldaten der israelischen Streitkräfte (IDF), der israelischen Polizei, des Mossad, des israelischen Strafvollzugsdienstes und des israelischen Sicherheitsdienstes (Shin Bet). Darunter befinden sich Juden, Drusen, Beduinen, Christen und Muslime. An diesem Tag werden auch Zivilpersonen geehrt, die bei Terroranschlägen und anderen feindlichen Handlungen getötet wurden.

An der Jerusalemer Altstadtmauer wurden gestern Abend die Namen der Gefallenen gezeigt, Video: Yoav Dudkevich/TPS

Seit dem letzten Gedenktag wurden 31 Zivilisten und 59 Soldaten getötet, während weitere 86 Veteranen an den Folgen von Verletzungen starben, die sie während des Armeedienstes erlitten hatten, wie aus den vom Verteidigungsministerium und dem Nationalen Versicherungsinstitut veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

Insgesamt sind seit 1860, als die Juden begannen, sich außerhalb der Mauern der Jerusalemer Altstadt niederzulassen, 24.213 Menschen im Dienst für das Land gestorben. Dazu gehören auch Mitglieder verschiedener vorstaatlicher Untergrundmilizen, die gegen die Briten kämpften.

Die Zahl der getöteten Zivilisten beläuft sich auf 4.255, darunter 740 Kinder und Jugendliche im Alter von 18 Jahren oder jünger. Hinzu kommen 120 Israelis, die im Ausland getötet wurden, und 135 ausländische Bürger, die bei Terroranschlägen ums Leben kamen.

Am Dienstagabend geht das Land mit einer Fackelzeremonie und einem Feuerwerk vom Gedenktag zum fröhlicheren Unabhängigkeitstag über. In diesem Jahr feiert Israel sein 75-jähriges Bestehen.



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