Kein Grund zum Stress, wir haben ernstere Probleme

Noch zwei Tage haben wir Zeit, uns auf das Pessachfest vorzubereiten. Und wenn wir dann alle am Festtagstisch sitzen, ist es eigentlich völlig egal, ob wir all das, was wir uns vorgenommen haben, auch wirklich geschafft haben. Schlimmstenfalls liegen noch ein paar Brotkrümel im Auto. Wir haben ernstere Probleme. Meine Gedanken kurz vor Pessach.

Guten Morgen liebe Leser!

Der Countdown läuft, in noch etwas 36 Stunden werden wir mit der Familie am Festtagstisch sitzen und den Sederabend (Leil Ha Seder) feiern, den Beginn des des Pessachfestes. Ob wir bis dahin all das, was wir uns vorgenommen hatten, zu erledigen, auch wirklich geschafft haben, ist dann völlig egal. Naja, ganz egal vielleicht nicht, aber im schlimmsten Falle werde ich gefragt werden, warum das Auto und auch der Schrank noch immer so aussehen, wie vorher. Ja, ich gebe zu, ich tue mich etwas schwer mit den sogenannten Pessachvorbereitungen. Und es stimmt ja auch, ich sollte das Auto wirklich mal wieder saubermachen. Oder wenigstens die Spuren der Borekas vertuschen, die ich neulich während der Fahrt gegessen hatte. Warum müssen die Borekas auch derartig krümeln?!

Aber wir haben ja wie gesagt noch fast zwei Tage bis Pessach, ich kann es also noch schaffen. Ich muss es schaffen, denn Krümel im Auto während der Pessachwoche, das geht wirklich nicht. Vor zwei Tagen sah ich unseren Nachbarn, wie er sein Auto aussaugte und wurde neidisch. Warum hat er es geschafft, sich dazu durchzuringen und ich nicht? Und gestern beim Herausfahren aus unserem Parkplatz sah ich, wie ein anderer Nachbar sein Auto mit dem Gartenschlauch saubermachte. Um mir die Arbeit zu ersparen, könnte ich zu einer Waschanlage fahren, aber zwei Tage vor Pessach ist das eine fast unmögliche Mission, denn so wie ich, haben die meisten Israelis das Saubermachen ihrer Autos bis auf den letzten Moment verdrängt. Und außerdem haben wir hier bei uns wirklich ernstere Probleme, oder nicht?

Es gibt ein nettes Video über Pessach aus der Gemeinde meiner Heimatstadt Oldenburg.

Wie auch immer, am Mittwochabend werden wir alle zufrieden und vielleicht etwas erschöpft von den Vorbereitungen am Festtagstisch sitzen, die Haggada lesen und sehr viel essen. Die Haggada gehört zu den Dingen, die man vor Pessach immer suchen muss. Nach dem Lesen der Geschichte des Auszugs aus Ägypten und dem danach folgenden Festmahl legt man sie meistens an einen Ort, von dem man glaubt, ihn im kommenden Jahr leicht erinnern zu können. Und wenn dann der Pessachtisch ein Jahr später schön fertig gedeckt ist und die ersten Gäste vor der Tür stehen, will man noch eben schnell die Haggadas holen und dann passiert es…..man erinnert sich nicht mehr daran, wo man sie beim letzten Mal versteckt hatte. Bis vor etwa drei Jahren ist das auch mir immer wieder passiert. Mit großer Mühe fand ich dann hier und dort eine der Haggadas, die man während der Einkäufe von verschiedenen Ladenketten geschenkt bekommt. Und dann rief ich meinen Schwager an mir der Bitte, seine Haggadas mitzubringen.

Die Haggada

Doch seit Ende der Coronakrise passiert mir so etwas nicht mehr. Die Haggadas haben ihren festen Platz in der Schublade unter dem Fernseher bekommen. Ich habe sie alle neu gekauft, denn meine alten Haggadas, darunter auch die, aus der ich seit 1984 gelesen hatte, verstecken sich noch immer irgendwo. Ich bin neugierig, wann ich sie endlich finden werde.

So, jetzt habe ich Euch genug mit meinem Pessachgerede gelangweilt. Es ist Zeit, den neuen Tag zu beginnen. In den Nachrichten geht es heute wie immer um die Justizreform und jetzt auch um die neue Nationalgarde, die jetzt aufgebaut werden soll. Damit werde ich mich ein anderes Mal befassen. Zur Zeit gibt es zu viele Spekualtionen darüber, ohne das jemand etwas Konkretes darüber zu sagen hat. Denn damit muss sich erst einmal ein Ausschuss befassen, der erst noch zusammengestellt werden muss. Also, abwarten.

Ich wünsche Euch einen angenehmen Montag. Später geht es dann weiter mit aktuellen Meldungen, hoffentlich werden ein paar Gute dabei sein. Macht es gut. Shalom aus Israel!



Kategorien:Aktuelles, Der Blog

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  1. ( … Schlimmstenfalls liegen noch ein paar Brotkrümel im Auto. … )
    Hallo Dov,
    werde im Gebet zu meinem Gott (und auch sicherlich deinem Gott, auch wenn du dich als säkulär bezeichnest) – dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs – ein gutes Wort für dich einlegen 😉
    Dir und deiner Familie – und allen Juden in Israel und in der ganzen Welt – ein gesegnetes Pessachfest.
    Schalom!

  2. In der Schublade unterm Fernseher liegen sie bei meiner Schwiegermutti auch – musste ein bisschen schmunzeln, beim lesen. Chag Sameach!

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