Saudischer Journalist zu Besuch in Israel

Dem saudischen Journalisten Abdel Aziz Al-Khamis zufolge sucht Saudi-Arabien Einfluss auf die heiligen Stätten in Jerusalem.

Bild: Shalev Shalom/TPS

(Baruch Yedid/TPS) – Das saudische Außenministerium verurteilte kürzlich die “schamlose Invasion” durch “israelische Siedler” auf dem Platz der Al-Aqsa-Moschee, die “unter dem Schutz der israelischen Besatzungstruppen” steht. Solche Maßnahmen, so hieß es, “untergraben die Friedensbemühungen und widersprechen den internationalen Grundsätzen in Bezug auf die heiligen Stätten”.

In den letzten Jahren hat das saudische Interesse an den heiligen Stätten in Jerusalem zugenommen.

Dem saudischen Journalisten Abdel Aziz Al-Khamis zufolge ist die Beilegung der Al-Aqsa-Frage eine wichtige Voraussetzung für die Aufnahme von Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien.

Khamis sprach in Jerusalem, wo er an der israelisch-afrikanisch-arabischen Konferenz teilnahm, die vom “Jerusalem Center for Public Affairs” (Zentrum für öffentliche Angelegenheiten) organisiert wurde. Teilnehmer aus 30 Staaten Afrikas und des Persischen Golfs erörterten die Möglichkeiten einer Ausweitung der Abraham-Abkommen und einer verstärkten Zusammenarbeit in Bereichen wie Terrorismusbekämpfung, nationale Sicherheit, Lebensmittel- und Wassersicherheit sowie Umweltbelange.

Die Saudis sind für Israel ein wichtiger Faktor im Hinblick auf weitere Friedensabkommen mit der arabischen Welt. Obwohl die Saudis die Abraham-Abkommen nicht unterzeichnet haben, haben sie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain grünes Licht für den Abschluss von Abkommen im Jahr 2020 gegeben.

Khamis räumte ein, dass vermutlich weitere arabische Länder dem saudischen Beispiel bei der Normalisierung der Beziehungen zu Israel folgen werden, und deutete an, dass Riad gerne eine Rolle bei den heiligen Stätten in Jerusalem spielen würde.

“Nach den Abraham-Abkommen dachten viele Israelis, dass Saudi-Arabien das nächste Land sein würde, das ein Abkommen mit Israel unterzeichnet”, sagte er. “Saudi-Arabien spielt eine wichtige Rolle in der arabischen und muslimischen Welt und sieht es daher als entscheidend an, für die heiligen Stätten des Islam in Ost-Jerusalem Verantwortung zu übernehmen. Dies ist eine Voraussetzung für Frieden und Abkommen”, betonte er.

Interessanterweise erwähnte Khamis nicht die Palästinenser. Auf die Frage eines Teilnehmers sagte er stattdessen, dass “die Sicherheit am Roten Meer und eine Lösung der Probleme im Zusammenhang mit den Beziehungen Israels zu den Ländern Afrikas wichtige Pfeiler jedes künftigen Abkommens sind.”

Khamis fasste seine Ausführungen zusammen und sagte: “Wenn wir über den Frieden zwischen Israel und Saudi-Arabien sprechen, müssen wir einen neuen Ansatz und eine neue Denkweise wählen, aber auf jeden Fall werden Ost-Jerusalem und die heiligen Stätten von saudischer Seite im Mittelpunkt der Tagesordnung stehen.”

Im israelisch-jordanischen Friedensvertrag von 1994 ist die Rolle Jordaniens als Wächter des Tempelbergs festgeschrieben. Jordanien beaufsichtigt und finanziert den islamischen Waqf, eine Treuhandgesellschaft, die die täglichen Angelegenheiten des Tempelbergs verwaltet.

Der Tempelberg, auf dem der Erste und Zweite Tempel erbaut wurden, ist die heiligste Stätte des Judentums. Der heikle Status quo, der ihn regelt, geht auf das Jahr 1967 zurück, als Israel im Sechstagekrieg die Altstadt von Jerusalem von Jordanien befreite. Aus Angst vor einem Religionskrieg stimmte der damalige Verteidigungsminister Moshe Dayan zu, dass der Waqf die heilige Stätte weiterhin verwaltet, während Israel die allgemeine Souveränität behält und für die Sicherheit verantwortlich ist.



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1 Antwort

  1. Hier zeigt sich das – Kranke – einer Religion, Es geht um Macht und Einfluss.
    Merkwürdig ist auch – das die Personen, die die religiösen Juden in Israel kritisieren / angreifen – darin meistens kein Problem sehen – sondern eher noch Verständnis dafür aufbringen..

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