Bald ist Pessach

In der kommenden Woche beginnen wir das einwöchige Pessachfest, das uns an den Auszug des Jüdischen Volkes aus Ägypten in die Freiheit erinnert. Werden wir auch in dieser nicht einfachen Zeit das Fest gemeinsam und friedlich feiern können?

Guten Morgen liebe Leser!

Ich begrüße Euch zum heutigen Donnerstag, das Wochenende und der Shabbat sind fast schon wieder da. Es ist das letzte Wochenende vor Pessach, unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht.

Wegen der chaotischen Lage, in der sich unser Land befindet, ist uns allen irgendwie die ganze Vorfeiertagszeit verlorengegangen. Wir hatten keine Zeit, uns mit dem sich nahenden Pessachfest zu beschäftigen. Normalerweise verfällt Israel in dieser Zeit in einen wahren Kaufrausch, die Supermärkte sind überfüllt, auch in den Einkaufszentren locken die Ladenketten die Kunden an, zum Fest besonders viel Geld auszugeben. Die Zeit vor Pessach und vor dem jüdischen Neujahr ist der absolute Höhepunkt für die Geschäfte.

Wir haben bisher nicht mehr als sonst ausgegeben, was wohl auch mit der Tatsache zu tun hat, dass ich momentan auf Arbeitssuche bin und daher sparen muss. Auch war ich diesmal etwas schlauer und habe schon deutlich früher mit den Einkäufen für die Feiertage begonnen. So sind einige Dinge schon fix und fertig und warten in der Gefriertruhe darauf zum Sederabend herausgenommen zu werden. Dadurch haben wir deutlich weniger Stress.

Es gibt schon seit einigen Wochen Waren, die “koscher für Pessach” sind. Ihr wisst sicher, dass man während der Pessachwoche keine nichts gesäuertes essen darf. Das mag jetzt unheimlich kompliziert klingen, ist es aber gar nicht. Früher hatte Pessach, was das Essen angeht, noch eine ganz andere Atmosphäre. Die Matzen waren der einzige Ersatz für das Brot. Anstatt der Cornflakes und anderen Frühstückscerealien gab es nur eine einzige “koscher für Pessach” – Alternative, die etwas an Cheerios erinnerten, aber deutlich leichter waren und einen leichten Matzengeschmack hatten.

Im Supermarkt gibt es besondere Regale mit Produkten für Pessach, Bild: Dov Eilon

Auf dem Bild könnt Ihr einige der Alternativen für Cornflakes&Co sehen, es gibt jetzt sogar “Crunch” von Nestle und einige Cornflakes-Varianten. Auch andere Lebensmittel gibt es reichlich.

Eigentlich sollten wir uns auch durch das besondere Essen zu Pessach, besonders die Matzen, an die Zeit erinnern, als das jüdische Volk durch die Wüste wanderte, um das Land Israel zu erreichen. Da man nicht genug Zeit hatte, den Teig für das Brot säuern zu lassen, begnügte man sich mit dem ungesäuerten Teil, mit dem man das den Matzen ähnlichen Fladenbrot backen konnte. Und an diese Zeit sollen wir uns durch das Essen der Matzen erinnern. Es gibt eine Redensweise: “das jüdische Gehirn denkt sich Patente aus.” Und genau deswegen haben wir heute diese reichhaltige Auswahl an Pessach-Alternativen zu den normalen Produkten, die wir heutzutage auch am Pessach nicht vermissen wollen. Eigentlich ist das schade. Heite kann man sogar Brötchen kaufen, die “koscher für Pessach” sind. Dabei gibt es nichts schöneres, als matze mit dem israelischen Schoko-Aufstrich “HaSchachar HaOle”

Für mich und in meinem Alter völlig verboten, aber ein absoluter Traum 😉

Wir werden uns zu diesem Pessach mit den “normalen” Produkten für Pessach begnügen, das haben wir eigentlich immer gemacht. Mit einigen Ausnahmen, ich gebe zu, aus Neugier auch mal Nudeln probiert zu haben, die “koscher für Pessach” sind. Sie sind entweder aus Mais oder Reis hergestellt, sehen den echten Nudeln ähnlich, schmecken aber doch etwas anders, sind aber absolut in Ordnung, vom Preis abgesehen. Sie sind deutlich teurer. Ich werde mich mal nach einem zuckerfreien Schokoaufstrich für die Matzen suchen, für die Festtagsstimmung.

Ich hoffe sehr, dass wir ein schönes Pessachfest haben werden, trotz der komplizierten politischen und gesellschaftlichen Lage bei uns im Land. Die Feiertage sollten es uns bewusst machen, dass wir ein Volk sind, dass wir zusammenhalten müssen.

Donnerstags gab es in den letzten Wochen immer Demonstrationen der Gegner der Justizreform. Der Donnerstag wurde zum “Tag der Störung”, Tag des Protests”, “Tag des Widerstands” oder “Tag des Stillstands” erklärt. Auch heute soll es in Tel Aviv eine Demonstration geben, aber diesmal von Unterstützern der Justizreform.

Aufruf zur Demonstration in Tel Aviv:

Der Freiheitsmarsch ist in vollem Gange – das Volk hat sich für eine Justizreform entschieden!
Diesen Donnerstag um 19:00 am Tel Aviv Museum. Ein von der Polizei genehmigter Marsch, wir werden vom Tel Aviv Museum nach Kaplan auf der Straße marschieren.
Jeder schickt den Link an 5 Freunde und teilt ihn!

Ich bin neugierig, wie viele menschen sich heute Abend in tel Aviv versammeln werden und wie die Polizei sich ihnen gegenüber verhalten wird. In der vergangenen Woche hatte der Polizeichef von Tel Aviv die Demonstranten persönlich auf die Ayalon-Schnellstraße geführt.

Ich wünsche Euch und uns einen angenehmen und friedlichen Donnerstag. freut Eich auf das Wochenende. Ich wünsche Euch schon jetzt einen gesegneten Shabbat und melde mich dann am Sonntag wieder zu einer neuen Woche hier auf Israel Direkt. Wir immer wird es später und auch morgen wieder aktuelle Nachrichten aus Israel geben. Auf dem Telegram Kanal von Israel Direkt wird es heute Abend Bilder der Demonstration in Tel Aviv geben und auch sonst findet Ihr dort Meldungen, die man nicht immer in den normalen medien zeigen kann. Macht es gut. Liebe Grüße aus Israel!



Kategorien:Aktuelles, Der Blog

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