Heute möchten die Gegner der Justizreform das ganze Land zum Stillstand bringen. Straßen werden blockiert, der Betrieb des Flughafens soll wieder gestört werden und vor dem Hafen von Ashdod wurden Reifen in Brand gesteckt. Trotz allem wird es Zeit, sich auf Pessach vorzubereiten.
Guten Morgen liebe Leser!
Ich begrüße Euch zum “Tag des nationalen Stillstands”, wie der heutige Donnerstag von den Gegnern der Regierung bezeichnet wird. Heute soll das ganze Land gelähmt werden, durch Straßenblockaden, Protesten vor den Häusern von Regierungsmitgliedern und Demonstrationen im ganzen Land. Auch die Zugangswege am Ben-Gurion-Flughafen sollen heute wieder behindert werden, um Ministerpräsident Netanjahu seinen für heute geplanten Abflug nach London zu behindern. Allerdings sollten die Demonstranten mittlerweile gelernt haben, dass sie mit ihren Aktionen nur ihre Mitbürger stören.
In Ashdod wurden auf der Zugangsstraße zum Hafen Reifen in Brand gesetzt. Ziel der Aktivisten ist es, den Betrieb des Hafens zum Stillstand zu bringen. Der Hafen von Ashdod ist Israels wichtigstes Tor für den Güterverkehr. Ich bin mir sicher. dass die Polizei früher oder später eingreifen wird.
Ich frage mich, wie weit die Demonstranten noch gehen wollen. Was wird passieren, wenn die ersten Gesetzte der Reform in dritter Lesung verabschiedet werden? heute Nacht gab es bereits die zweite und dritte Lesung eines der umstrittenen Gesetze. Mit 61 Ja- und 47 Nein-Stimmen wurde ein Gesetzentwurf verabschiedet, der Netanjahu vor einem gerichtlichen Amtsenthebungsverfahren schützen soll.
Ich muss zugeben, dass auch ich ein Problem habe mit Gesetzen, die eigentlich nur wegen des persönlichen Interesses verabschiedet werden, in diesem Fall geht es um Netanjahu. Dem neuen Gesetz zufolge kann er jetzt nicht mehr des Amtes enthoben werden, wenn er sich gegen eine Anordnung widersetzt, wie zum Beispiel das Verbot, sich zu den Justizreformen zu äußern. Daher bin ich der Meinung, dass gesetzte wie diese immer erst ab der nächsten Amtszeit in Kraft treten dürften, um ein persönliches Interesse zu vermeiden. ich bin kein Jurist und hoffe, Ihr versteht, was ich meine.

“Der erste Pilot, der von der Diktatur in Gefangenschaft genommen wurde. Rani Alinev (Pilot 69), verhaftet in der Station in Bnei Brak.”
Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, wie Reservisten der israelischen Armee sich so benehmen. Ich kann das nicht nachvollziehen. Auch wenn ich gegen die Politik der Regierung wäre, würde ich meinem Land keinen Schaden zufügen. Die Weigerung israelischer Soldaten, an Reserveübungen teilzunehmen, ist ein absolutes “No Go”, das geht überhaupt nicht und muss meiner Meinung nach geahndet werden.
Ich betone jetzt noch einmal, dass ich für die freie Meinungsäußerung durch Demonstrationen bin. Dabei ist es völlig egal, ob ich die Meinung der Demonstranten teile, oder nicht. Auch ich habe Probleme mit einigen der neuen Gesetze, aber deshalb schade ich doch nicht meinen eigenen Mitbürgern. Es gibt genug demokratische Wege, sich gegen Entscheidungen der Regierung zu äußern.
Bei diesem ganzen Durcheinander vergessen wir fast, dass wir bald Pessach haben. In knapp zwei Wochen werden wir wieder am Seder-Tisch sitzen und dem Auszug Israels aus Ägypten gedenken. Pessach bedeutet auch, besonders große Einkäufe zu machen, denn am Pessach-Abend sitzen wir natürlich nicht alleine am Tisch. An diesem Abend kommt es in Israel zu einer regelrechten Völkerwanderung auf den Straßen, die dann auch ohne die Demonstranten verstopft sein werden. Alle sind auf dem Weg zu ohren Familien, um das Fest gemeinsam zu beginnen.
Auch wir sind früher immer zu meiner Schwiegermutter (möge ihr Andenken ein Segen sein) gefahren, um den Seder-Abend zusammen mit der ganzen Familie zu begehen. Wir sind dann immer besonders früh aus Jerusalem losgefahren, um nicht in einem Megastau steckenzubleiben. Und jetzt findet das Pessach-Festmahl bei uns zu Hause statt.
Die Supermarktketten haben sich schon längst auf Pessach vorbereitet, denn wie Ihr sicher wisst, muss in den Tagen von Pessach alles “koscher für Pessach” sein, man darf nichts gesäuertes essen. In den Supermärkten gibt es besondere Regale, wo die Pessach-Produkte zu finden sind.

Das Problem ist, dass alles immer teurer wird. Das ist ein altbekanntes Problem unseres Landes, auch die großen Demonstrationen gegen die hohen Lebenskosten im Jahr 2011, bei denen sogar ich mitgemacht habe (ja, auch ich habe demonstriert), haben leider nichts genützt. Trotz allem werden wir am Pessach-Abend unseren Weg in die Freiheit feiern. Ich hoffe, niemand wird uns dabei stören.
Und jetzt wünsche ich Euch einen angenehmen Tag des Stillstands, oh, ich meine natürlich einen angenehmen Donnerstag, einen frohen Donnerstag, denn morgen beginnt das Wochenende. Und vergesst nicht, in der kommenden Nacht die Uhren umzustellen. Macht es gut. Später geht es hier weiter mit aktuellen Nachrichten aus Israel. Auf dem Telegram Kanal von Israel Direkt könnt Ihr den heutigen “Tag des Stillstands” verfolgen. Ich werden mich bemühen, Euch dort aktuelle Bilder der Proteste zu zeigen. Ich werde mich dann wieder am Sonntag hier auf der Seite melden. Morgen wird es natürlich auch aktuelle Nachtrichten geben. Shalom aus Israel!
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Heute Morgen – 7.00 Uhr – im deutschen Staatsfernsehen beim ARD / ZDF Morgenmagazin. In den Express Nachrichten wurde gemeldet: Der Ramadan – islamische Fastenmonat – hat begonnen.
Dazu wurde eine Filmaufnahme gezeigt. Von wo? Vom Tempelberg in Jerusalem (im Hintergrund der sogenannte Felsendom) – wie Araber beten.
Wie krank ist dieses Deutsche Volk??!!
An was genau “krankt” denn das deutsche Volk? Ist es jetzt schon in diversen Kreisen anrüchig, betende Araber zu zeigen?
Nein sicher nicht. Aber warum wird in einer deutschen Sendung in diesem Zusammenhang Jerusalem gezeigt, den Ort wo es mit Sicherheit zu Ausschreitungen kommen wird. Den einzigen Ort der Welt, der derartig umstrittenen ist, Wird hier schon an kommenden Meldungen gearbeitet?
Warum zeigt das Fernsehen nicht betende Moslems in Berlin oder Köln? Bilder die zu einem Fest welches auch in Deutschland gefeiert wird, wesentlich besser den Content untermalen.
In Deutschland leben fast 6 Millionen Muslime – islamische Gemeinden gibt es in jeder größeren Stadt.
siehe: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Forschung/Forschungsberichte/Kurzberichte/fb38-muslimisches-leben-factsheet.pdf?__blob=publicationFile&v=10
Der Felsendom mit seiner wunderschönen goldenen Kuppel ist nicht nur das Wahrzeichen für Jerusalem schlechthin, er ist auch einer der bekanntesten islamischen Bauten. Vor mehr als 1300 Jahren erbaut, thront er vielfach länger auf dem Tempelberg als jeder jüdische Tempel. In meinen Augen ein passendes Motiv im Bezug auf die islamische Religion.