Demos, Terror und Purim

Ein intensives Wochenende liegt hinter uns, mit Demonstrationen und Purimfeiern im ganzen Land und einem Terroranschlag im Herzen Tel Avivs.

Guten Morgen liebe Leser!

Das Wochenende liegt hinter uns. Es war ein sehr intensives Wochenende mit vielen Ereignissen. Das ist auch der Grund, warum ich mich am Freitag nicht mehr bei Euch gemeldet habe.

Für uns hier in Modiin begann das Wochenende mit der groß angekündigten Demonstration in unserer Straße vor dem Haus des Justizministers Yariv Levin. Diese Demonstration war als eine der zentralen Demos im Rahmen des für den Donnerstag angesagten sogenannten “Tag des Widerstands” geplant. gerne hätten die Demonstranten um die 10000 Menschen und mehr versammelt, doch am Ende waren es deutlich weniger, was nicht heißen soll, dass es nicht laut war.

Die Demonstration war nicht nur sehr laut, sie hatte auch Einfluss auf unsere Bewegungsfreiheit. Aus Sorge vor einer Massendemonstration wurde unsere gesamte Straße für Fahrzeuge gesperrt. Und das Gebiet vor den drei Häusern vor dem Haus des Ministers wurde zu einem sterilen Gebiet erklärt, was unseren Sohn daran hinderte, seinen Freund zu besuchen.

Bevor mir jetzt von irgendjemanden vorgeworfen wird, ich würde mich nur über die Unannehmlichkeiten in Verbindung mit der Demonstration beschweren und mich nicht zum Inhalt und Grund der Demonstration äußern, erkläre ich noch einmal, dass ich nur meine persönlichen Eindrücke und Erlebnisse beschreibe. Ich hätte das genau so getan, wenn es sich bei der Demo um eine Demo der Rechten gehandelt hätte.

Wenigstens wurde unsere Straße nicht vollgeparkt. Demonstranten auf dem Weg zum Haus des Justizministers am Donnerstagabend. Video: Dov Eilon

Nach ein paar Stunden, in denen wir uns längst an die Hintergrundgeräusche gewöhnt hatten, löste sich die Demonstration langsam auf. Auch in Tel Aviv ind an vielen anderen Orten gab es am Donnerstag Demonstrationen gegen die geplante Justizreform. Es war ein sehr unruhiger Tag, der von den Bürgern sehr viele Geduld forderte. Und dann kam die Meldung von einem Terroranschlag in Tel Aviv.

Während die verschiedenen Fernsehkanäle damit beschäftigt waren, von den langsamen Auflösungen der Demonstrationen und der plötzlichen Entlassung des Polizeichefs von Tel Aviv zu berichten, wurde plötzlich von einer Schussattacke in der Dizengoffstraße Ecke Ben-Gurion-Straße berichtet. Drei junge Menschen wurden aus unmittelbarer Nähe von einem arabischen Terroristen niedergeschossen.
Der Ort des Anschlags ist nur ein paar Gehminuten von der Wohnung unseres ältesten Sohnes entfernt. Ich entschied mich, ihn anzurufen, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. Zum Glück antwortete er sofort. Ja, es gab einen Anschlag, er sei nur wenige Minuten vorher mit seinem E-Scooter dort vorbeigefahren, erzählte er.

Der Ort des Anschlags, Bild: Elyashiv Rakovski/TPS

Wieder wurde uns bewusst, dass niemand wirklich sicher ist. Es ist einfach nur Glück, nicht von dem Anschlag betroffen zu sein. Vor vielen Jahreb hatte auch ich Glück, als ich nur wenige Minuten bevor ein Terrorist einen Bus in die Luft jagte an der Bushaltestelle vorbeigefahren war. Und im August 2001 saßen wir mit der ganzen Familie im Sbarro Pizzarestaurant, nur 24 Stunden bevor das Restaurant in die Luft gesprengt wurde.

Glück hatten auch die drei Opfer des Anschlags. Alle drei befinden sich außer Lebensgefahr. ich wünsche ihnen eine schnelle Genesung.

Für den Freitag hatten wir uns vorgenommen, nach Tel Aviv zu fahren, da unsere Tochter am frühen Morgen dort zu einer Präsentation eines Workshops im Rahman ihres Studiums zu sein hatte. So waren wir schon morgens um halb zehn in Tel Aviv. Nachdem wir unsere Tochter abgesetzt hatten, fuhren wir weiter bis zum Dizengoff-Center, wo wir parkten und dann einen langen und schönen Spaziergang durch die Stadt begannen. Dabei erreichten wir auch die Stelle, an der nur einige Stunden zuvor der Terrorist auf die drei jungen Israelis geschossen hatte. Die Ecke Dizengoff/Ben Gurion ist sehr bekannt. Jeder Tourist kennt diese Stelle. Dort befindet sich auch ein netter Stand, der frisch gepresste Säfte verkauft. Wir kaufen dort fast immer etwas.

Hier ereignete sich nur ein paar Stunden zuvor der Terroranschlag. Bild: Dov Eilon

Unterwegs trafen wir auch unseren ältesten Sohn der ganz in der Nähe wohnt. Danach gingen wir weiter bis zum Hafen von Tel Aviv und von dort dann entklang der Strandpromenade wieder in den Süden bis zur Allenbystraße und dem belebten Carmel-Markt. Ich habe ein kurzes Video zusammengestellt, um Euch die Möglichkeit zu geben, mich bei meinem Spaziergang durch Tel Aviv etwas zu begleiten. Da wir uns noch in der Woche von Purim befanden, gab es an einigen Orten noch ein paar Purimfeiern auf den Straßen. Jeden Freitag gibt es in der Nachalat Benjamin Fußgängerzone eine Künstlermarkt, wo man viele von den Künstlern angefertigte Dinge erwerben kann, ich habe die Atmosphäre dort für Euch eingefangen. Und hier ist nun das Video, kommt mit und erlebt Tel Aviv am Freitagmorgen:

Das war unser Tag in Tel Aviv. Uns ist klargeworden, dass man sich nicht nur in Rom und Neapel, sondern auch hier bei uns ohne Probleme als Tourist fühlen kann. Wir waren um die 15 Kilometer zu Fuss gelaufen und freuten uns auf den Shabbat.

Der Shabbat endete mit einer weiteren Demonstration der Gegner der Justizreform. Der Donnerstag schien Ihnen nicht genug zu sein. Diesmal wurde unsere Straüe nicht gesperrt, sodass sie wieder vollständig “zugeparkt” wurde. Interessanteweise war diese Demonstration deutlich lauter als die große “Tag des Widerstands Demo” am Donnerstag.

So empfand ich die Demonstration am Samstagabend. Video: Dov Eilon

Das Wochenende endete also ungefähr so, wie es am Donnerstagabend begonnen hatte. Und jetzt wünsche ich Euch und uns eine gute neue Woche. ich hoffe sehr, dass wir bald eine Lösung finden werden, denn so wie jetzt kann und darf es nicht weitergehen. habt noch einen schönen Sonntag. Später gibt es wieder aktuelle Meldungen und Bilder aus Israel. Macht es gut. Shalom aus Israel!

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Kategorien:Aktuelles, Der Blog

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