Es ist stürmisch in Israel, und wenn damit nicht genug, hat gestern auch noch die Erde gebebt. Die Naturkräfte zeigen, wer hier das Sagen hat.

Guten Morgen liebe Leser!
Barbara hat uns voll im Griff, seit gestern lässt sie uns nicht mehr los und sorgt für Sturm und heftige Regenfälle ohne Pause. Wirklich, seit ich gestern nach Hause gekommen bin, regnet es, eimerweise, ständig, ohne Pause. Und das alles wegen Barbara.
Und wer ist nun diese Barbara? Barbara ist der Name des Wintersturms, der uns in diesen Tagen einen Besuch abstattet. Die Stadt Modiin scheint Barbara besonders zu gefallen, denn sie rückt keinen Schritt weiter und sorgt für enorme Wassermengen, die auf uns herunterfallen.
Einen Vorteil hat dieser Wintersturm. Der Zug, in dem ich noch befinde, ist deutlich leerer als sonst. Die Leute scheinen einfach keine Lust zu haben, bei diesem Wetter aus dem warmen Bett zu steigen, anders kann ich mir den recht leeren Zug nicht erklären.
Aber wir haben es hier nicht nur mit Barbara zu tun. Auch andere Naturkräfte haben sich in unserer Gegend versammelt, um uns nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Wir alle sind erschüttert von der Erdbebenkatastrophe im der Türkei uns auch Syrien. Das Beben war so stark, dass es mich eigentlich noch überraschen sollte, als um 12:28 Uhr der Boden unter mir wackelte. Ich war bei meiner Arbeit, um 18. Stock, was wohl der Grund dafür war, dass ich das Beben sehr deutlich spüren konnte. Das ganue Stockwerk war am Wackeln und der Boden fühlte sich plötzlich irgendwie weich und elastisch an. Ein wirklich unangenehmes Gefühl der Machtlosigkeit. In einem Moment waren sämtliche persönliche Probleme verschwunden, sogar meine Zahnschmerzen waren weg.
Wir versammelten uns alle im Treppenhaus und begannen dann, die 18 Stockwerke möglichst zügig runtergehen, um draussen auf das Ende des Bebens zu warten. Ich beschloss, dass ich bei meiner nächsten Arbeitssuche einen Arbeitsplatz suchen werde, der sich in einem deutlich niedrigeren Stockwerk befindet, so schön der Ausblick auch aus, wenn man ganz oben ist.
Nach einer Viertelstunde haben einige meiner Kollegen und ich es dann gewagt, mit dem Fahrstuhl zurück zum Arbeitsplatz zu gehen. Wie sich später herausstellte, hat man unten das Beben so gut wie nickt verspürt. Nur in den oberen Stockwerken reagiert man empfindlicher auf ein Erdbeben. Mein Sohn arbeitet im 33. Stock, dort wird es wohl noch deutlich mehr gewackelt haben.
Es war also alles halb so wild, dennoch muss ich zugeben, dass ich gestern zum ersten Mal etwas gestresst war, als der Boden unter mir wackelte. Und die Geräusche von Barbara verstärkten dieses unangenehme Gefühl nur noch.
In der der Türkei sind bereits die ersten Rettungsteams eingetroffen, um dort beor der Bergung von Überlebenden zu helfen. Auch soll ein Feldlazareth errichtet werden. Weitere Hilfskräfte aus Israel werden heute erwartet. Mehr darüber könnt ihr später auf dieser Seite lesen.

Jetzt muss ich erst einmal schon wieder aus dem Zug steigen. Ich wünsche Euch einen angenehmen und ruhigen Tag. Ich freue mich, dass Ihr auf meiner, Eurer Seite seit. Bis später. Shalom aus Israel!
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