Guten Morgen liebe Leser!

Kaum zu glauben, aber es ist schon wieder Donnerstag. Das Wochenende und der Shabbat stehen vor der Tür. Die vergangenen Tage sind für mich enorm schnell vergangen. Vielleicht liegt das daran, dass wir jeden Tag vier Spiele der Fußball WM live übertragen bekamen? Ich schreibe jetzt nicht über die Hintergründe der WM und dem Austragungsort Katar, darüber wurde genug geschrieben. Ich kann es nicht ändern und auch ein Zuschauerboykott vor dem eigenen Fernseher nützt da nichts. Mein ganzes Leben lang habe ich mir die Spiele der Fußball WM angeschaut und das werde ich auch weiterhin tun.
Auch im Büro bei meiner Arbeit kann man nebenbei auf die Spiele schauen, das gibt einen nette Atmosphäre und sorgt für nette Gespräche mit den Kollegen. Heute Abend spielt die deutsche Mannschaft gegen Costa Rica um den Einzug ins Achtelfinale, ich habe dabei leider ein leicht mulmiges Gefühl. Hoffentlich liege ich damit falsch.
Heute früh wurde in den Morgennachrichten über die Lufthansa berichtet. Sie wird etwa 130 orthodoxen Juden 20.000 Dollar Entschädigung pro Person zahlen. Grund dafür ist war ein Vorfall im Mai dieses Jahres bei einem Flug von New York über Frankfurt nach Budapest. Auf dem Flug nach Frankfurt weigerten sich zwei jüdisch orthodoxe Fluggäste, eine Maske zu tragen. Den Richtlinien entsprechend hätte die Fluggesellschaft diesen beiden den Weiterflug verweigern können, sie ging aber noch viel weiter. Vor dem Einstieg in das Flugzeug nach Budapest wurde jedem orthodoxen Juden, also allen, die in der traditionellen Kleidung eines orthodoxen Juden gekleidet waren, der Einstieg in das Flugzeug verweigert. Zwei Orthodoxe, die einen Pullover trugen und nicht als orthodoxe Juden erkannt wurden, durften ungehindert einsteigen.
Die Aufregung war groß, die Lufthansa wurde der Kollektivstrafe beschuldigt.
Es war eine peinliche Entscheidung des Bodenpersonals, die zu diesem unglaublichen Vorfall führte. Und jetzt hat man sich auf die Zahlung einer Entschädigung geeinigt. Für die Lufthansa sind die rund 3 Millionen Dollar nicht das Ende der Welt. Die Studiogäste im Morgenprogramm sagten, jeder Jude sollte es sich gründlich überlegen, ob er in der nächsten Zeit mit der Lufthansa fliegen sollte. Was meint Ihr dazu? Hat es sich bei diesem Vorfall um Antisemitismus gehandelt, weil eine ganze Gruppe von Menschen in jüdisch orthodoxer Kleidung vom Flug ausgeschlossen wurden, obwohl sie nichts mit dem Fall der Einhaltung der Maskenpflicht zu tun hatten?
Ich habe nebenbei auf Twitter einen wirklich antisemitischen Tweet gefunden. Als Reaktion auf diese Geschichte meinte jemand, dass es sich hierbei um eine weitere Möglichkeit für die Juden handeln würde, an Geld zu kommen. Ich habe diesen Post sofort gemeldet. Jetzt bin ich gespannt, wie Twitter unter dem neuen Eigentümer Elon Musk reagieren wird.
Jetzt habe ich gleich meine Station erreicht. Vor einigen Tagen war ich so in meinem Schreiben vertieft, dass ich es verpasst hatte, an meiner Station auszusteigen. Ich fuhr dann bis zur nächsten Station und dann gleich wieder zurück. Es war schon amüsant, muss aber nicht noch einmal passieren.
Das Wetter ist wieder sonnig und sehr angenehm, am Abend und frühen Morgen ist es etwas kühl, aber am Tag sind die Temperaturen recht angenehm. Habt Ihr mitbekommen, dass es hier auf der Seite jetzt jeden Abend den Wetterbericht für den kommenden Tag gibt?
Ich wünsche Euch einen wunderbaren Donnerstag. Gerne lese ich Eure Kommentare zu meinen Artikeln, auch Vorschläge zu Themen sind willkommen. Shalom aus Israel!
Wir machen eben viele Kompromisse im Leben – je nachdem wie wichtig uns eine Sache ist. Mehr Mut wäre gefragt, mehr Bereitschaft auf etwas zu verzichten, denn wir sind das Volk, wir haben die Macht, Dinge zu verändern. Aber eben – wollen wir es überhaupt?
Liebe Grüsse Brig