Guten Morgen liebe Leser!

Kaum hatte das Wochenende begonnen, ist es auch schon wieder vorbei. Es ist Sonntag und ich begrüße Euch zu einer neuen Woche.
Seit dem mein jüngster Sohn nicht mehr in der Armee ist, haben die Wochenenden einen ganz anderen Charakter bekommen. Vor ei ist es mit dem Zählen der Stunden, die noch übrig sind bis zum Ende des Wochenendes. Nur am Donnerstag war mein Sohn eigentlich so richtig glücklich, denn das war der Tag, wo das Wochenende begann, alles lag noch vor ihm. Ab Freitag Mittag begann er sich schon etwas darüber zu bescheren, wie schnell die Zeit doch vergehen. Am Freitag Abend war er dann wieder zufrieden, als er sich mit deinem Freunden traf. Am Shabbat war es mit der gute Laune dann vorbei. Und am Sonntag ging es dann früh am Morgen wieder los. Wir fuhren dann zusammen zum Bahnhof.
Seit nun drei Wochen fahre ich am Sonntag früh alleine zum Bahnhof, alles ist jetzt anders, mein lieber Sohn ist jetzt zufrieden zu Hause und ist wahrscheinlich noch in seinem Träumen.

Heute früh war es am Bahnhof wie jeden Sonntag proppevoll mit langen Warteschlangen am Eingang zum Bahnhof, wo, wie am Flughafen, die Taschen durchleuchtet werden. Wenn ich jetzt die grosse Menge an jungen Soldaten sehe, mit ihren vollen Taschen und Rucksäcken auf dem Weg in eine wie Woche, muss ich ein wenig Lächeln. “Auch Ihr werdet eines Tages den Armeedienst beenden”, dachte ich mir, und dann rückt die nächste Altersgruppe an.
Ich habe während der Armeezeit meines Sohnes immer versucht, ihm zu erklären, dass er ja nicht für ewig dort sein wird, alles hat sein Ende, aber das half nicht viel. Und als dann die ersten seiner Schulfreunde schon fertig waren mit der Armee, fiel es ihm noch schwerer.
Ich habe vielleicht ein wenig übertrieben, aber es gab wirklich Momente, in denen wir Eltern uns Sorgen um unseren Sohn gemacht hatten. Aber diese ganzen Sorgen waren im einem Moment verschwunden. Plötzlich war unser Sohn wieder gut gelaunt, er befindet sich jetzt in einem unendlich langen Wochenende. Er scheint nun in einer Gewöhnungszeit zu sein, in der er sich an das Leben eines Zivilisten gewöhnt. Aber bald wird er damit beginnen, an seine Zukunft zu denken. Aber jetzt lassen wir ihn erst einmal in Ruhe. Auch wir genießen diese Zeit.
Etwas Politik
Über Politik haben wir am Wochenende fast gar nicht gesprochen. Nach so vielen Wahlen brauchen wir eine Pause. Ab heute wird es sicherlich interessant werden, denn nun muss doch Netanjahu um die Abbildung einer Regierung kümmern. Auch, wenn sein Blick über die sichere Mehrheit von 64 Sitzen verfügt, heisst das nicht, dass er es einfach haben wird. Dafür gibt es in seiner Partei zu viele, die auf einen besonders wichtigen Ministerposten aus sind. Doch es sollte klar sein, dass am Ende nicht alle glücklich sein werden, denn Netanjahu muss ja auch dafür sorgen, dass seine Koalitionspartner zufrieden sind, allen voran die Abgeordneten der religiös zionistischen Partei von Bezalel Smotrich und Itamar Ben Gvir, die nach den Wahlen zur drittstärksten Kraft in der Knesset geworden sind.
Ben Gvir erholt sich momentan noch von den Wahlen zusammen mit seiner Familie in Eilat. Er wird morgen zurückkommen und dann sicher zu einem Gespräch mit Netanjahu eingeladen werden.
In den USA macht sich die Biden Regierung schon jetzt Gedanken darüber, wie sie mit den Ministern der religiös zionistischen Partei zusammenarbeiten sollen, wenn überhaupt. Das kann interessant werden.
Jetzt nähert sich mein Zug schon wieder Tel Aviv und ich muss bald aussteigen, eine neue Arbeitswoche beginnt. Ich freue mich, dass Ihr auch in dieser Woche wieder hier zusammen mit mir auf Israel Direkt seid. Ich werde die Seite später wieder mit weiteren Berichten aus Israel aktualisieren. Kennt Ihr schon den neuen Telegram Kanal von Israel Direkt? Auch dort gibt es interessante kurze Meldungen, die man nicht immer auf die Webseite stellen kann. Um dabei zu sein, braucht Ihr nur hier zu klicken!
Ich wünsche Euch einen tollen Sonntag und eine gute neue Woche. Shalom aus Israel!
Kategorien:Der Blog
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