Guten Morgen Israel

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Hallo liebe Leser,
ja, es ist schon etwas länger her seit meinem letzten Bericht. Hier ist Sommer, die Kinder haben unendlich lange Sommerferien . Wir haben das zum Anlass genommen, unsere Wohnung komplett neu zu streichen. Für Maler und andere Renovierungsfachleute ist der Sommer Hochsaison. viele Familien nutzen die Sommerferien, um umzuziehen und eben auch um, wie wir, zu renovieren. Und das ist auch der Grund, warum es hier auf Israel Direkt so still war in der vergangenen Woche. Man könnte denken, eine Wohnung zu streichen kann ja nicht so kompliziert sein. Das wäre auch korrekt gewesen, hätten wir dafür den richtigen Fachmann gewählt. Doch leider war das nicht der Fall und von Tag zu Tag verwandelte sich das positive Ereignis einer Renovierung immer mehr zu einem absoluten Alptraum.   Maler, Klemptner, Elekriker, Kfz Mechaniker und andere Fachleute, die man ab und zu braucht, haben in Israel leider nicht den besten Ruf. Zu oft wird man ” über’s Ohr gehauen”. Seien es überhöhte Preise, unnötige Reparaturen oder Arbeiter, die den ahnungslosen Kunden schamlos belügen, um so viel Geld wie möglich aus seiner Tasche zu holen. Wir haben hier in Israel ein Fernsehprogramm, was sich ausschließlich mit diesem Problem befasst

Es werden dort einfache Fehler oder Pannen vorbereitet , dann wird ein Fachmann bestellt , der dann per versteckter Kamera beobachtet wird , wie er des Defekt behebt. Man sucht den “Ehrlichen” , der seine Arbeit macht, wie es sich gehört , professionell und mit einem fairen und logischen Preis . Wird dann dieser “Ehrliche” gefunden , bekommt er eine Medaille und Urkunde und wird dann in ein Verzeichnis der ehrlichen Fachkeute aufgenommen, auf das man als Verbraucher zurückkommen kann, wenn man mal einen Fachmann braucht. Wir haben das leider nicht gemacht. Wir haben wohl zunächst vom Heimwerkermwrkt empfohlene Leute gesucht, die aber aus irgendwelchen Gründen nicht kommen konnten . Am Ende hatten wir es dann mit einem Maler zu tun, dessen Namen wir bis heute nicht kennen. Seine Arbeitsweise hat uns an den Rand des Wahnsinns  getrieben . Immer wieder wurde ich gerufen, im Möbel zu verschieben , immer wieder mussten wir Beschwerden hören, die Farben seien zu dunkel . Das sei mehr Arbeit als vereinbart usw. Dazu kommt die schlechte Arbeit. Ohne Folien zu Abdecken der Möbel, Farbe auf Lichtschaltern und Steckdosen. Verklebter Parkettboden, nicht gemalte Ecken und Ränder. Und das alles begleitet von ständigen Diskussionen und Beschwerden, die auch lautere Töne annahmen. Auch müsste ich ihn daran erinnern, dass mein Garten kein Aschenbecher für seine Zigarettenstummele sei.Am Ende , dank unserer Durchhaltekraft und starken Nerven und nachdem wir einen weiteren Maler bestellten, der die Fehler behob, haben wir eine schöne neu gestrichene Wohnung bekommen.

Das alles habe ich nun geschrieben, um zu erklären, warum es auf Israel Direkt still war in den letzten Tagen. Dazu kommt, dass es nicht allzuviel zu berichten gab. Ein relativ normaler israelischer Alltag.

-Gestern gab es im Norden des Landes einen Fehlalarm, der viele erschrockene Bürger in die Schutzräume trieb. Es war eine Panne, wie ein Sprecher der Armee später erklärte. Auch das kann passieren.

-Noch immer beschäftigt man sich mit den Vorfällen das Gazakrieges im letzten Sommer. Heute wurde gemeldet, dass Offiziere verhört werden wegen eines Beschusses einer Klinik während der Kämpfe im Gazastreifen.

-Auch das Schicksal zweier im Gazastreifen festgehaltenen Israelis ist weiter Hauptthema. Heute wird die Geschichte des Vaters von Abraham erzählt ,der seit drei Jahren obdachlos ist. Nun soll ihm endlich geholfen werden.

-Im Norden wurde gestern der gesamte Zugverkehr eingestellt wegen giftiger Stoffe, die aus einer Fabrik in die Luft abgelassen worden seien. Seit heute früh ist der Zugverkehr wieder nach Plan.

So. Das war es erst einmal. Ich wünsche uns allen einen angenehmen und ruhigen Tag.

Shalom aus Jerusalem !



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