Guten Morgen aus Israel

Hallo, liebe Leser ,

Heute ist Mittwoch , der 17.September 2014. das Wochenende steht echt schon vor der Tür . Ihr habt sicherlich schon bemerkt, wie sehr ich das Wochenende liebe. Morgen werden alle wieder in die Supermärkte und die Märkte stürmen , um für den Shabbat einzukaufen , für “Shishi – Shabbat” ( Freitag-Samstag), wie man hier sagt.

Ich sitze noch im Bus, gleich werden wir jerusalem erreichen , einen Stadtteil namens Ramot . Und da beginnen meistens die Staus . Ramot ist einer der größten Stadtteile Jerusalems und gehört zu den Stadtteilen , die nach dem Sechs Tage Krieg 1967 entstanden sind . Nach internationalem Recht befindet sich Ramot nicht in Israel , sondern jenseits der “grünen Linie”, vor dem Krieg gehörte das Gebiet zu Jordanien. Zu Beginn wurde der Stadtteil von nicht religiösen Menschen bewohnt . Heute hat sich die Lage verändert , und Ramot hat sich immer mehr in einen orthodoxen Stadtteil verwandelt, immer mehr nicht religiöse Menschen verlassen den Stadtteil , viele verlassen sogar Jerusalem . Das ist eines der Probleme von Jerusalem , es leben immer mehr religiöse im der Stadt und die nicht religiösen verlassen die Stadt und ziehen in Orte wie das nahe gelegene Mevasseret oder nach Modiin , sowie wir es auch vor zwei Jahren gemacht haben . Ich habe mit meiner Familie im Stadtteil “Pisgat Zeev” gelebt, er ist mit über 55000 Einwohner nicht nur das größte Stadtviertel Jerusalems , es ist der größte Stadtteil in ganz Israel, größer als so manche Stadt in Israel. In Pisgat Zeev geschah das gleiche wie in Ramot und auch in Ramot Eshkol, ein weiterer Stadtteil , der mit der Zeit immer religiöser wurde. Früher lebten dort nur nicht Religiöse , viele Dozenten und Professoren der Jerusalemer Universität haben dort gewohnt . Nun könnte man meinen , wo das Problem sei,  zusammen mit religiösen Menschen zu Leben . Es hätte eigentlich auch nicht so problematisch sein müssen. Bei den religiösen Juden gibt es viele verschiedene Strömungen . Das Problem besteht hauptsächlich mit den orthodoxen Juden . Sie bestehen auf ihren Lebensweg und Verlangen auch von den Nachbarn , dich daran zu halten . Das heißt, keine Geräte am Shabbat bedienen, kein Auto, kein Radio usw. Das macht ein miteinander leben quasi unmöglich . Daher ziehen die nicht Religiösen aus den von den orthodoxen Juden “eroberten” Stadtvierteln weg . Ich habe allerdings einen Arbeitskollegen, der bis heute in seiner Wohnung in Ramot geblieben ist. Als er damals dort hinzog, lebten in seinem Haus nur nicht religiöse Menschen . Jetzt hat er nur orthodoxe Nachbarn . Lange wird auch er nicht mehr dort bleiben .

Auch ich bin ein sogenannter nicht religiöser Jude. Das heißt nun aber nicht, dass wir keine Feiertage feiern . Wie feiern die Feiertage , wir zünden sogar die Kerzen am Shabbat Abend an . Wir fasten am Yom Kippur und leben die jüdische Tradition . Aber das ist für die orthodoxen Juden eben nicht genug.
Ich werde später Seiten zu diesem Blog hinzufügen , wo ich mehr über die jüdischen Feiertage und auch meine persönliche Geschichte erzählen werde.

So, jetzt sind wir schon in Jerusalem und gleich werde ich aussteigen müssen. Ihr seid wie immer eingeladen, zu reagieren und fragen zu stellen.
Ich wünsche euch allen einen angenehmen Mittwoch .

Shalom aus Jerusalem !

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Foto: Die Bar Mitzva meines Sohnes , mit 13 Jahren wird man in die religiöse Gemeinschaft aufgenommen und gilt als “volljährig”. Rechts der Rabbiner , der auch der Rabbiner bei unserer Hochzeit war, vor mehr als 21 Jahren



Kategorien:Der Blog

1 Antwort

  1. Boker Tov und Shalom lieber “oldenburger in Israel,

    Dein Bericht hat mich sehr erfreut, zumal ich all die Orte vondenen Du sprichst vor meinen geschlossenen Augen sehe :-)!
    Aus Süddeutschland sene ich ein herzliches Shalom zu Dir nach Yerushalayim und wünsche Dir einen guten und gesegneten Tag und bewahrtes Unterwegssein!
    Schalom u’wracha
    AhuvaIsrael

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